Spielbericht mJBLH U19 VfL Horneburg vs MTV Lübeck
Spielort: Sporthalle Horneburg
Schiedsrichter: Alexander KittelLars Erik Scharfe
Zeitnehmer: Michael Müller
Sekretär: Jens Humke
Zuschauer:195
MTV U19 in Horneburg chancenlos – aber Minimalziele erreicht und Erkenntnisse gewonnen
Ganze 11 Spieler stellten sich am 13. Spieltag der Jugendhandballbundesliga für die U19 des MTV Lübeck einem übermächtigen VfL Horneburg entgegen und wehrten sich tapfer.
Co-Trainer Jan Philip Piehl, der den beruflich verhinderten Mirko Spieckermann auf der Trainerbank der Lübecker vertrat, hängte die Trauben für seine Jungs auch nicht allzu hoch: „Weniger als 40 Gegentreffer und nicht abschlachten lassen“, war die Devise für sein stark ersatzgeschwächtes Team, das dieses Mal mit einzelnen PKW der Eltern in Niedersachsen anreiste.
Bis zur 8. Minute schien die Vorgabe auch zu fruchten: nach erstem gegenseitigen Abtasten und 2 Paraden von Lübecks Schlussmann Bjarne Gronek traf Vincent Gottstein in der 3. Spielminute zur ersten und einzigen Führung des MTV zum 0:1. Noch weitere fünf Minuten auf der Hallenuhr konnte man an kein hochklassiges aber ausgeglichenes Spiel glauben (3:2, 8.Minute).
Dann schlichen sich jedoch langsam die ersten unnötigen leichten technischen Fehler bei den Lübecker Angriffen ein und die Gastgeber kamen über die schnelle 1. und 2. Gegenstoßwelle zu einfachen Toren. Wenn es den Lübeckern zwischendurch gelang, das erste Tempo zu bremsen, zeigten die Horneburger auch aus dem Positionsspiel, warum sie zurecht dort oben in der Staffeltabelle stehen. Da half auch eine im Training einstudierte und konsequent durchgeführte offensive 5:1 Deckung der Lübecker kaum. Zwar wurde der Wirkungskreis des zweimeterlangen Rückraum-Talentes Ole Hagedorn deutlich eingeschränkt und er kam „nur“ zu 3 Feldtoren insgesamt. Dennoch ließ sich die torhungrige Horneburger Monsterwelle nicht mehr brechen: über 10:3 (17.) und 12:6 (19.) ging es nach einem Teamtimeout durch Horneburgs Trainer Stefan Hagedorn erst richtig los. Mit einem 22:6 zur Halbzeit schien das Minimalziel von Lübecks Coach Piehl doch schon in Gefahr zu geraten, zumal zum Ende der ersten 30 Minuten den verbliebenen Stammkräften des MTV die Puste ausging. Aufreibende Angriffsversuche und verzweifelte Defensivanstrengungen in einer anderen Gewichtsklasse kosteten die überwiegend 17jährigen viel Kraft.
Nach dem Seitenwechseln zeigte sich dann aber einmal mehr die tolle Mentalität, die in den Lübecker Jungs schlummert.
Nicht nur dass der verletzte Kapitän Raul Rodriguez die Anfahrt von 110 km nicht scheute und sich mit auf die Trainerbank setzte. Anstatt die Köpfe hängen zu lassen oder abzuschenken, blieben sie nach der kurzen Erholungspause bei sich und ihrem Spiel. Damit kamen sie auch zum Teil-Erfolg.
Die knapp 200 Zuschauer in der Horneburger Sporthalle sahen von nun an ein fast ausgeglichenes Spiel, das zwar nicht mehr spannend war, aber dennoch zeigte, dass mit den Lübecker immer zu rechnen ist – erst recht im nächsten Jahr. Daniel Baasch fand nun das ein oder andere Mal aus der ungewohnten Mittelposition eine winzige Lücke, die ihm völlig ausreichte, um entweder selbst durchzuziehen oder am Kreis Mattis Timm freizuspielen.
Schade, dass an diesem Abend dieser tapferen Truppe der 19:17-Erfolg der zweiten Halbzeit nicht mal die berühmte Goldene Ananas einbrachte. Verdient haben sie sich in jedem Fall Respekt und Anerkennung für diese Moral.
Ebenfalls positiv hervorheben darf man die eingelegte Schweigeminute, mit der der DHB Solidarität mit der Urkraine ausdrückte, die russische Kriegsoffensive auf Schärfste verurteilte und dabei auch die Jugend nicht in der Einbeziehung vergaß. Ein großes und wichtiges Zeichen.
Immerhin im Ausblick auf das noch folgende letzte Bundesligaspiel für die MTV-Jungs in dieser Saison darf nochmal ein Sieg erwartet werden. Erst recht wenn dann auch wieder deutlich mehr Spieler dabei sein können:
Samstag 04.03.22 16.00 Uhr Hansehalle MTV Lübeck vs. HSG Verden/Aller.
MTV Lübeck spielte in Horneburg wie folgt:
Tor: Bjarne Gronek (1.-30.), Linus Wagner (31.-60.)
Rückraum: Elias Moussa (2 Tore) Tjorben Patzke, Daniel Baasch (4 Tore), Vincent Gottstein (5, 1 Zeitstrafe), Jorven Plähn (1 Zeitstrafe), Bennet Blumstock (3 Tore)
Außen: Jamie Zander (1 Tor), Luis Ciudad Benitez (7 Tore, davon 3 7m)
Kreis: Mattis Timm (3 Tore, 1 Zeitstrafe)
Trainer:
Jan Philip Piehl
Co-Trainer
Raul Rodriguez
Medizinische Betreuung: Christina Grünwald
Pressetext/Fotos: Till Gottstein/Alexander Wagner