Lund 2022 – Was bleibt?

Turniere

Am 2. Weihnachtstag machten sich 20 Kinder, 1 Trainer, 3 Betreuer und weitere Eltern der männlichen C2/3 und der D1 auf den Weg nach Schweden zum großen Turnier nach Lund! Nachdem wir noch Samuel an der Raststätte Neustadt einsammelten, waren wir komplett und das große Abenteuer konnte beginnen.

Die Anreise mit der Fähre Puttgarden-Rödby und über die große Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö war entspannt und kurzweilig, so dass wir unsere Unterkunft für die nächsten vier Nächte schnell erreichten. Wir waren in einem Vorort von Lund zusammen mit unserer B-Jugend und einer D-Jugend aus Köln in einer neuen Sporthalle untergebracht. Schnell die Luma aufgepustet, irgendwo hingelegt, Bälle raus und schon wurde es lebhaft in der Halle… Wir mussten dann aber schnell wieder los, da wir zur gemeinschaftlichen Essenausgabe nach Lund fahren wollten, um noch das Abendessen mitzunehmen. In der riesigen Kantine war es laut und bunt und wir trafen Sportler aus vielen verschiedenen Ländern. All die Tage war das Essen einfach, aber gut, und für jeden war etwas dabei. Respekt für die Küchencrew dort vor Ort, die alles hervorragend koordinierte und stets freundlich und hilfsbereit war. Nach dem Essen ging es zur Eröffnungsfeier in die rappelvolle Lund-Arena, in der alle Teilnehmer 1,5 Stunden lang mit viel Musik, Tanz, Trommeln und warmen Worten herzlich willkommen geheißen wurden. Anschließend schnell in die Autos von Basti, Marco, Markus und Koschny (2xMarkus ist zu verwirrend… 😉) gesprungen und schon ging es mit gut 15 Minuten Fahrzeit zurück in die Unterkunft. Die Jungs waren natürlich noch nicht müde, so dass sie noch lange gemeinsam in der Halle tobten. Da wussten wir noch nicht, was für eine furchtbare Nacht vor uns liegt… Nicht das Schnarchen oder Husten einzelner „Mitbewohner“ war das Problem, sondern die moderne Lichtanlage, die die Halle -vermutlich durch Bewegungsmelder ausgelöst- alle 15-20 Minuten in grelles Licht tauchte und von Hand wieder ausgemacht werden musste. Erholsamer Schlaf geht anders, so dass die meisten von uns am nächsten Tag ganz schön kaputt waren. Doch angesichts des bevorstehenden Turnierstarts war den meisten Kindern die Müdigkeit nicht anzumerken. Sie wollten endlich auf die „Platte“.

Das sportliche Geschehen hat Peter ja schon an anderer Stelle beschrieben, daher hier nur eine Zusammenfassung. Für die mjC stand die „Mission Lund“ zumindest aus sportlicher Sicht unter keinem guten Stern. Grimbo und zwei Kinder konnten die Reise krankheitsbedingt gar nicht erst antreten, so dass die C-Jugend mit nur acht Spielern aus der 2. und 3. Mannschaft und ohne etatmäßigen Coach antreten musste. Und da Peter mit der mjD zeitgleich spielte, übernahmen Basti und Benni das Coaching. Obwohl die Zwei das super machten, reichte die Leistung leider nicht aus, um einen Sieg einzufahren. Auch am nächsten Tag unter Coach Peter gelang dies nicht, so dass sie sich nach Niederlagen gegen Lund, Ljunghusen, Sävehof aus Schweden, Ringsted aus Dänemark und Herrsching aus der Nähe von München fürs Achtelfinale im C-Cup qualifizierten. Dort ging es gegen Fureso aus Dänemark. Erneut unter der Regie von Basti und Benni kämpfte die mjC bravourös und musste sich am Ende denkbar knapp mit 16:17 geschlagen geben und schied aus dem Turnier aus. Besser erging es der D-Jugend, die mit fast komplettem Kader und einem (wenn auch leicht kränklichen…😉) Trainer antreten konnten. Nach Siegen über Sävehof, Helsingborg und Lödde aus Schweden und gegen die Mannschaft mit der weitesten Anreise aus Hong Kong qualifizierten sie sich souverän für das Achtelfinale im A-Cup, das sie gegen Ystad aus Schweden gewannen. Im Viertelfinale schlugen sie auch dank der Anfeuerung zahlreicher Eltern, Geschwister und der stimmgewaltigen C-Jugend nach tollem Spiel die favorisierten Kölner und zogen ins Halbfinale ein. Da Peter die beiden K.O.-Spiele zuvor fast nur mit der ersten Sechs bestritt, war ihnen der Kraftverlust im Spiel gegen eine Bezirksauswahl aus Offenbach und Hanau deutlich anzumerken. Der Geist war willig, aber der Körper machte nicht mehr mit, so dass die mjD knapp aber verdient verlor. Insgesamt dennoch eine tolle Leistung!

„Was bleibt?“ lautete die Frage in der Überschrift…

Das Turnier war topp organisiert, auch wenn die Fahrten zwischen der Unterkunft, den Spielhallen und der Essenausgabe weit und zahlreich waren. Außerhalb der Sporthallen haben sicherlich die Wenigsten etwas von der Stadt Lund gesehen. Das ist schade, aber das schlechte Wetter lud auch nicht zu ausgiebigen Stadterkundungen ein. Die nicht ganz so netten „Sheriffs“ der Security in unserer Unterkunft haben durch sehr strenge Regeln versucht, uns ein wenig den Spaß zu nehmen, was ihnen aber nicht gelang! Immerhin schafften sie es aber nach zwei Horrornächten in der Halle, den Hausmeister der Schule aufzutreiben, der uns zeigte, wie wir das Licht nachts dauerhaft ausmachen können. Erkenntnis: Schlafen ohne ständiges Licht kann selbst auf einer Isomatte in einer Sporthalle sehr erholsam sein!

Überhaupt waren es meines Erachtens besonders die Erlebnisse abseits des Spielfeldes, die bleiben! Jungs, die ihre Bestellung am Kiosk in den Hallen auf Englisch aufgeben mussten und vielleicht feststellten, dass das Lernen einer Fremdsprache an der Schule doch nicht völlig überflüssig ist 😊 Völlig „durchgeknallte“ Eltern, die nicht nur extra mit nach Schweden gefahren sind, sondern auch spontan Eimer und Holzlöffel oder Rasseln und Spielzeugtrommeln kauften, um die Teams lautstark anzufeuern. Oder der Gänsehautmoment, als sich alle Spieler aus Hong Kong mit einer Verbeugung vor unserer Tribüne für unsere lautstarken Anfeuerungen bedankten. Auch die Fahrten in Marcos Disco-Bus mit DJ Max Mustermann und in voller Lautstärke (ich sage nur „Abfahrt“ von Finch Asozial…) werden in Erinnerung bleiben, genauso wie die gegenseitigen Hilfen der Jungs untereinander, z.B. beim Zusammenpacken oder Reparieren der Luftmatratze. In der Halle tobte der kleine D-Jugendliche zusammen mit dem Riesen aus der B-Jugend, niemand wurde ausgegrenzt und selbst die „heilige“ Faxe Condi wurde brav geteilt! Da ist eine tolle Gemeinschaft entstanden und das alles und noch viel mehr machte Lund zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten.

(Marco Pischke)

Vorheriger Beitrag
Interview mit dem Sportlichen Leiter der MTV Lübeck Nachwuchsmannschaft U19
Nächster Beitrag
HSG Eider Harde vs MTV Lübeck (20230113 20.00 Uhr JBLHm Pokalrunde Nordost 3. Spieltag)

Ähnliche Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden, die deinen Suchkriterien entsprechen.